140 Jahre BÖRNER, 1882–2022 ff.

Gründung des Unternehmens (1882)


Am 15.02.1882 zeigt der Dach- und Schieferdecker Georg Börner seine neu gegründete Firma im damaligen Intelligenz- und Anzeigenblatt als Kleinunternehmer an.   

Die erste Dachpappenanlage


Der neu gegründete kleine Dachdeckerbetrieb stellt, um Transportwege zu verkürzen, eine eigene Fabrikation auf die Beine, in der für eigenen Bedarf und zum Weiterverkauf an andere Dachdeckerbetriebe der Region, Dachpappen in Rollenform hergestellt werden. 

Stetige Aufwärtsbewegung


Sukzessive vergrößert sich der Betrieb und beschäftigt im Jahr 1910 bereits 45 Arbeiter und Angestellte. Als der Firmengründer Georg Herrmann Börner im November 1912 stirbt übernehmen seine Söhne Heinrich und Lorenz das Unternehmen. Zwei Weltkriege, wirtschaftliche Aufschwünge und auch Krisen prägen und erschweren die Leitung der Firma, aber trotz der heftigen Ausschläge in der Unternehmenskurve bleibt eine stetige Aufwärtsbewegung erkennbar. 

1930er und 1940er Jahre


In den 1930er und 1940er Jahren wird in verschiedene Geschäftszweige investiert. Aufgrund des Fachwissens über Bitumen werden die Unternehmensaktivitäten auf Gussasphalt- und Mastixabdichtungen für Hoch-, Tief- und Straßenbau ausgebaut. Auch eine Eisengießerei wird gekauft und ergänzt - wie auch die Herstellung von Latexfäden – die Produktpalette der Firma über 30 Jahre lang. 

3. Generation


Während des 2. Weltkrieges tritt Georg Börner, Sohn von Heinrich und damit 3. Generation, in die Firmenleitung ein. Er übernimmt die Firma dann in 1961 ganz. Geschuldet der immensen Zerstörung während des zweiten Weltkrieges aber auch aufgrund des großen Nachholbedarfes floriert die Bauwirtschaft.

 

 

Das Flachdach wird modern


Das Flachdach als Ausdruck moderner Architektur und technisch sinnvoller Lösung setzt sich ab Mitte der 60-er Jahre durch. Seit dieser Zeit wird im Hause Börner großer Wert auf umfassende technische Beratung der Kunden gelegt. Eine neue Abteilung aus Ingenieuren und Technikern wird gebildet – die Anwendungstechnik, die auch heute noch eine zentrale Rolle im Unternehmen einnimmt.

Fortschritt


Neue Techniken und Technologien, die von der Fa. Börner maßgeblich mitentwickelt und/oder eingesetzt werden, revolutionieren die Flachdachwelt. Beispielsweise die Entwicklung der Schweißbahn, also die fabrikmäßige Herstellung von  Schweißbahnen mit bereits aufgetragener Klebemasse, die dann vor Ort durch geeignete Aufschweißgeräte verlegt wird. Oder der Einsatz von Polyestervlies als Einlage der Bahnen. Oder auch die Herstellung von Selbstklebebahnen. 

4. Generation


Die Brüder Karl-Heinz und Wolfgang Börner treten in die Firma ein und die Firma festigt ihre Position auf dem Markt. Viele Verbesserungen und Produktentwicklungen werden auf den Weg gebracht.

Und als später die Wende kommt und die Öffnung nach Osten bewirkt, ist die Firma bestens vorbereitet. Für eine Firma im ehemaligen "Zonenrandgebiet" bedeutet dies die Öffnung vieler neuer Märkte.

Erfindung und Verbesserung


BÖRNER forscht in seinem firmeneignen Labor ständig an Verbesserungen und Neuerungen. So gelingt es, als wirksame Brandbekämpfung direkt in die Bitumenmasse der Bahnen Blähgrafit zu implementieren. Diese blähen unter Temperatureinwirkung auf das 200-fache Volumen, binden Bitumen und bilden so eine schützende brandverhindernde Fläche. Über viele Jahre hält BÖRNER das Europapatent  EP 0634515. Dieses Patent wird von Lizenznehmern in fast allen europäischen Ländern, den USA und Kanada genutzt.

Flachdach fit mit SK Bit


Bereits 1977 wird auf der Fachmesse „Dach + Wand 1977“  die neue Dachbahn SK Bit 105 vorgestellt. Diese Bahn ist – natürlich mit einigen technischen Anpassungen und Verbesserungen - noch heute das beste Produkt des Unternehmens, bei dem Wissen und Qualität perfekt vereint sind.

PUK-Kleber


Der Polyurethankleber PUK ist ebenfalls eine ehemals patentierte Entwicklung aus dem Hause Börner. PUK ist inzwischen Bestandteil internationaler Normen geworden und gehört zum etablierten Hilfsmittel eines jeden Dachdeckerbetriebes.

Neues Verwaltungsgebäude


Im Jahr 1995 findet die Eröffnung ein neues Verwaltungsgebäude auf dem Firmengelände statt. Die Firma hat bald Ihre jetzige Mitarbeiterzahl erreicht.

Gründach


Mit Produkten speziell im Bereich der hochwertigen Abdichtung unter begrünten Dächern liefert BÖRNER schon seit längerem einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz und der geforderten CO2-Reduzierung. Dachbegrünungen werden heutzutage immer mehr zu einem festen Bestandteil der urbanen Umweltplanung, sie speichern Wasser, können ein wichtiger Baustein eines intelligenten Wassermanagements sein, binden Staub und heizen sich auch bei extremen Temperaturen kaum auf. Insbesondere in Großstädten, aber auch im Industrie- und kommunalen Bau wächst die Notwendigkeit und der Wunsch, Dächer als Nutzdächer auszubauen und versiegelte Flächen durch ökologische Dächer zu kompensieren.

Michael Börner


Kurz vor dem Jahrtausendwechsel in die Firma eingetreten, übernimmt Michael Börner sukzessive immer mehr Aufgaben und nach dem Austritt seines Vaters Karl-Heinz führt er die Firma als Geschäftsführer.

 Systemlösungen


Beratung für jeweils optimale Kombinationen der einzelnen Bahnen und Systemkomponenten werden im Hause Börner groß geschrieben. Ob für Neubau (Kalt- oder Warmdach) mit oder ohne Auflast, als Gründach, für Sanierung im Bestand oder für energetische Modernisierung – die Fachberater im Außen- und Innendienst und besonders die Anwendungstechnik halten den direkten Kontakt zu den Verarbeitern, Architekten und Planern. Mit seiner "Service-Welt Flachdach" hat Börner Service- und Systemberatung institutionalisiert.

TechnoNICOL


Im Jahr 2017 ging die Firma BÖRNER unter dem Motto “Kräfte bündeln – Visionen verwirklichen“ eine enge Partnerschaft mit der Firma TechnoNICOL ein. Die TechnoNICOL Gruppe mit weltweit ca. 6.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro gehört zu den europäischen Marktführern in dem Bereich der Herstellung und Vertrieb von Baustoffen (Wärmedämmung, Dach- und Bauwerksabdichtungen, Bauchemie etc.). Inzwischen profitiert BÖRNER sehr durch den internationalen Verbund und den Investitionen der TN-Gruppe. So wurde beispielsweise in 2021 durch TechnoNICOL International ein Werk für Steinwolle im polnischen Wykroty nahe der deutschen Grenze gebaut und eröffnet. Da BÖRNER generell gerne eigene und komplette Dachsysteme berät und vertreibt, bietet die Produktion des mineralischen Dämmstoffes Steinwolle eine nicht unerhebliche und strategische Bereicherung des Sortiments.

Hochpolymere Abdichtungsbahnen


Als weiteres Standbein wurde vor einigen Jahren der Vertrieb von hochpolymeren Dachbahnsystemen aufgenommen, welche insbesondere im großflächigen Industriebau Verwendung finden. Das größte Dach, welches im letzten Jahr mit BÖRNER-Produkten beliefert wurde, misst eine Größe von 140.000 m², veranschaulicht sind ca. 20 Fußballfelder.

Als obere Lage fungieren hier entweder hochwertige TPO oder PVC -Kunststoff-Dachbahnen. Auch der Einsatzvon lösemittelhaltigen oder lösemittelfreien Flüssigabdichtungen wird seit einigen Jahren vermehrt favorisiert.

Werkserweiterung


Aktuell findet in Bad Hersfeld eine Werkserweiterung statt. Eine komplette Produktionslinie für Bitumenbahnen wird durch eine neue hochmoderne Produktionslinie ersetzt, inklusiver neuer Rührwerke und Mischtechnologien. Bereits im Jahr 2022 werden dadurch immense Produktionssteigerungen erwartet.